Burnout im Blick

Wie du deine mentale Gesundheit schützt

Rund 216.000 Menschen in Deutschland sind jährlich von einem Burn-out betroffen - Tendenz steigend. Doch wie kann ich einen Burnout vorbeugen? Und wie erkenne ich die Anzeichen?

Der Begriff Burnout wird von vielen Menschen benutzt, um ganz verschiedene Erkrankungen und Symptome zu beschreiben. Lesen Sie mehr zum Burnout-Syndrom, von seinen Ursachen und über Symptome, Diagnostik und Therapie.

Lesen Sie mehr zum Burnout-Syndrom,

von seinen Ursachen und über Symptome, Diagnostik und Therapie.

Erstmals beschrieben wird das Burnout-Syndrom bei Menschen, die im Krankenhaus engen Patientenkontakt haben, also Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte, die ein idealistisches Überengagement an den Tag legen. Bei ihrer aufopfernden Arbeit fühlen sie sich besonders häufig ausgebrannt. Mittlerweile ist klar, dass jeder einen Burnout erleiden kann. Egal ob im Krankenhaus tätig, im Management, als Mitarbeitende, Studierende oder Menschen, die Care-Arbeit zu Hause leisten. Ein Burnout muss nicht immer das Resultat einer Überforderung im klassischen Sinn sein, also wenn die gestellten Anforderungen die eigenen Fähigkeiten übersteigen. Es kann genauso gut sein, dass es eine Überlastung ist, also nicht zu hohe Anforderungen, sondern zu viele.

Ein Burnout kann die Folge von überfordernden Lebensumständen sein. Diese können sowohl im privaten wie auch im beruflichen Bereich liegen. Im beruflichen Alltag können ständiger Zeitdruck oder Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen, Führungspersonen oder Mitarbeitenden Ursachen für einen Burnout sein. Aber auch der Anspruch an die eigene Arbeit, Übererfüllung oder extreme Einsatzbereitschaft, die zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse führen, sind in manchen Fällen eine Ursache. Ebenso kann eine ständige berufliche Unterforderung zu Burnout-Symptomen führen. Viele sprechen in diesem Fall von einem Boreout. Vom englischen Wort „boredom“ für Langeweile.

Es gibt Faktoren, die die Entstehung eines Burnouts begünstigen, dazu zählen:

  • Arbeitsüberlastung oder ständige Unterforderung
  • das Gefühl, unter ständigem Zeitdruck zu stehen
  • unrealistische Ziele, die entweder vom Arbeitsumfeld vorgegeben werden oder selbst gesetzt sind
  • das Gefühl, keinen Einfluss auf Arbeitsabläufe oder die Arbeitsgestaltung zu nehmen
  • fehlende Wertschätzung und Anerkennung der erbrachten Leistung
  • Mangel an Team- oder Gemeinschaftsgeist
  • das Gefühl, unfair behandelt zu werden
  • Es gibt einen Wertekonflikt: Die Anforderungen oder die erbrachte Leistung stehen im Kontrast zu den eigenen Idealen oder Werten.
  • keine Abgrenzung zwischen Freizeit und Beruf und das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen

Langfristig führen diese Faktoren zu einem Ungleichgewicht.

Die Symptome eines Burnouts sind manchmal schwer von denen einer Depression zu unterscheiden. Beide Erkrankungen können sich in ähnlichen Symptomen äußern. Wenn Sie den Verdacht haben, unter einem Burnout zu leiden, sollten Sie ärztliche oder therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Unten stehend finden Sie die Symptome, die Hinweise auf einen Burnout sein können.

Die Symptome eines Burnouts sind das Resultat einer ständigen Überforderung oder Überlastung im beruflichen oder im privaten Bereich. Es gibt die drei Hauptsymptome:

Entfremdung von der ausgeführten Tätigkeit

Die Entfremdung von der ausgeführten Tätigkeit ist ein sehr deutliches Warnsignal, dass auch von Außenstehenden bemerkt werden kann. Die ausgeführte Tätigkeit wird als stressig, belastend und frustrierend empfunden. Einige Betroffene teilen dies ihrem Umfeld mit. Weiter fortschreitend distanzieren sich Betroffene immer mehr von ihren Aufgaben und Kollegen und stumpfen ab.

Erschöpfung

Das Gefühl, nach acht Stunden Schlaf nicht erholt und energielos zu sein, kann ebenfalls ein Symptom für einen Burnout sein. Betroffene sind häufig müde, können sich nur schwer oder gar nicht motivieren. Auch Pausen oder Urlaub bringen keine Erholung, die Betroffenen fühlen sich nicht nur körperlich ausgelaugt, sondern auch emotional erschöpft.

Verringerte Leistungsfähigkeit

Die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sinkt. Betroffene nehmen dies zum Teil wahr. Sie sind deutlich weniger belastbar und manchmal schon mit einfachsten Entscheidungen überfordert. Die zu erfüllenden Pflichten werden nur noch als Last wahrgenommen.
 

Ein Burnout kann sich auch in anderen Symptomen zeigen, die allerdings nicht nur bei einem Burnout auftreten können. Alle aufgeführten Symptome treten auch bei einer hohen Stressbelastung auf und sollten als ernst zu nehmende Warnzeichen betrachtet werden. Hierzu zählen:

  • Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit
  • Störungen beim Ein- oder Durchschlafen
  • Zahnbeschwerden wegen nächtlichem Zähneknirschen; das führt ebenfalls zur Verspannung der Kaumuskulatur bis hin zu Nackenverspannungen
  • Mundschleimhautveränderungen, da der Stress das Immunsystem negativ beeinflusst, und Schmerzen bei säurehaltigen Nahrungsmitteln
  • Schwitzen
  • Muskelschmerzen und Verspannungen
  • Herzbeschwerden, wie beispielsweise Herzrasen, Herzstolpern, oder das Herz wird als besonders stark schlagend wahrgenommen
  • Beschwerden beim Atmen, wie beispielsweise ein Enge- oder Druckgefühl im Brustkorb
  • Magen-Darm-Beschwerden, wie beispielsweise Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Schmerzen, Reizmagen, Reizdarm
  • Rückenschmerzen, Nackenschmerzen
  • Tinnitus

Bei Frauen treten besonders häufig Nackenschmerzen als Symptom eines Burnouts auf. Ebenso kann es zu verstärkten Zyklusbeschwerden oder auch Zyklusstörungen kommen.

Die Dauer und Art der Behandlung eines Burnouts kann von wenigen Wochen und Therapiesitzungen bei leichten Fällen über mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern. Sie richtet sich nach dem Grad der Erkrankung und ist stark von persönlichen Erfahrungen und individuellen Bedürfnissen abhängig. Eventuell auftretende Begleiterkrankungen wie eine Depression oder eine Angststörung müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Die Therapie hat meist eine Lebensstiländerung zum Ziel. Während der Therapie erlernen Betroffene Entspannungs- und Strukturierungsmuster, die ihnen helfen sollen, nicht mehr in alte, ungesunde Muster zurückzufallen. Hierzu zählen beispielsweise:

Entspannungstechniken

Zeitmanagement

Gesprächstherapie

Medikamente

Die Frage, ob ein Burnout verhindert werden kann, ist nur schwer zu beantworten. Aber es liegt in Ihrer Hand, die Risikofaktoren zu minimieren. Zum Einsatz kommen die gleichen Strategien, die auch bei der Behandlung eines Burnouts angewendet werden. Regelmäßige Entspannung und Erholung sind sehr wichtig. Ebenso wichtig ist aber auch, sich mit der eigenen aktuellen privaten und beruflichen Situation auseinanderzusetzen. Sie können versuchen, diese Reflexion selbst durchzuführen. Wenn Sie damit überfordert sind, könnte therapeutische Unterstützung hilfreich sein. In sozialen Berufen wird eine regelmäßige Supervision empfohlen. Hier wird über herausfordernde Situationen und Umstände im Arbeitsleben gesprochen und reflektiert.

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